Bach und der Fußball

Obwohl das Schaffen Johann Sebastian Bachs auch in der zweiten Hälfte des 18. und im frühen 19. Jahrhundert bei einer gewissen Zahl von „Kennern und Liebhabern“ hoch im Kurs stand, setzte eine auf breiterer Basis stehende Beschäftigung mit den Werken Bachs erst im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts ein. 1850 wurde in Leipzig die Bach-Gesellschaft ins Leben gerufen, die sich 1900 planmäßig auflöste – ihr satzungsgemäßes Ziel war die Herausgabe einer Gesamtedition der Werke Bachs, und dieses war 1899 mit dem letzten Band erreicht. Da sich aber mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt hatte, dass die Erforschung und Pflege des Werkes von Johann Sebastian Bach durchaus eine Daueraufgabe und strukturell viel weiter zu fassen ist, fand postwendend am 27.1.1900 in Leipzig die Gründung der Neuen Bachgesellschaft statt. Diese existiert ununterbrochen bis heute, besitzt aktuell etwa 3000 Mitglieder und hat eine Vielzahl von Aktivitäten entfaltet, gibt beispielsweise das Bach-Jahrbuch heraus, koordiniert das jährlich an verschiedenen Orten stattfindende Bachfest, kooperiert mit zahlreichen gleichgesinnten Organisationen wie dem Bach-Archiv Leipzig und ist Eigentümerin des Bachhauses in Eisenach.

Neben dem Bach-Jahrbuch fungiert die Neue Bachgesellschaft bisweilen auch als Herausgeber weiterer Publikationen, so beispielsweise des großen Essaybandes „Air und Variationen über BACH“ des französischen Forschers Gilles Cantagrel, der damit erstmals in deutscher Sprache vorliegt. Was freilich weder Cantagrel noch sonst irgendein Bach-Forscher bisher nachweisen konnte, ist, dass sich Bach etwa mit einer der Vorformen des Fußballs beschäftigt habe. Dass einen Tag nach der Gründung der Neuen Bachgesellschaft ebenfalls in Leipzig der Deutsche Fußball-Bund ins Leben gerufen wurde, stellt folglich wohl einen reinen Zufall dar …

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